Tony Rinaudo - FMNR World Vision

Hier handelt es sich um ein Herzensanliegen der Gemeinde. Wir wollen Tony Rinaudo, Mitarbeiter der christlichen Hilfsorganisation World Vision, in seinem Kampf gegen Hunger, Armut, Umweltzerstörung und Klimawandel unterstützen. Mit Tony Rinaudo verbindet die Gemeinde eine besondere Geschichte. Dr. Martin Falkenberg, Leitungsteammitglied der Gemeinde und Neurologe war so begeistert von der Arbeit und dem Potenzial dessen, was Tony Rinaudo geleistet hatte, dass er ihn mit Unterstützung eines Arbeitskollegen für den alternativen Nobelpreis vorschlug. Diesen bekam Tony Rinaudo dann auch 2018 verliehen, Tony Rinaudo und Dr. Falkenberg sind gute Freunde geworden, auch ein Besuch bei Familie Falkenberg hat es schon gegeben (LZ berichtete 09/2018). Aber auch die ganze Gemeinde nimmt regen Anteil an dieser Entwicklung, regelmäßig wird für Tony Rinaudo und seine Arbeit gebetet.

Der tiefgläubige australische Agrarexperte ging mit einer christlichen Hilfsorganisation in den 80er Jahren in den Niger, seinerzeit das ärmste Land der Welt, um dort die Ausbreitung der Sahara aufzuhalten und, wenn möglich wieder Landwirtschaft zu betreiben. Alle ihm bekannten Methoden scheiterten an den extremen Bedingungen. Auch der Staat Niger hatte bereits versucht ca. 60 Mio. Bäume zu pflanzen, von denen jedoch kaum welche überlebten. Dann kam die bahnbrechende Wende, Tony Rinaudo entdeckte intaktes unterirdisches Wurzelwerk von Bäumen. Er erkannte sofort, dass wenn die kleinen Büschel geschützt und als kleine Pflanzen beschnitten würden, schnell wieder Bäume heranwachsen würden. Dies sollten die Bauern dann umsetzen. Nach viel Skepsis und Überzeugungsarbeit gelang es ihm seine Methode, die er Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR) nannte, zunehmend zu etablieren. Tony Rinaudo selbst beschreibt seine Entdeckung als klare Antwort Gottes auf Gebet. Der Erfolg ist sogar aus dem Weltall zu sehen, wie Satellitenaufnahmen belegen. Heute werden über 6 Mio. Hektar im Niger nach seiner Methode bewirtschaftet, ca. 280 Mio. Bäume sind dort gewachsen. Unter den aufgrund der Beschneidungstechnik überraschend schnell gewachsenen Bäumen konnte bereits nach etwa 1- 2 Jahren wieder Landwirtschaft betrieben werden. Die Ernteerträge konnten zum Teil um bis zu 300% gesteigert werden, Überschüsse wurden erwirtschaftet, zusätzlich konnte das Holz der Bäume genutzt werden, der Grundwasserspiegel stieg, dass Mikroklima änderte sich, Erosion konnte verhindert werden, Vögel und z.B. auch Bienen kamen wieder usw..

Dieses Bild zeigt Niger ca. 1983
Niger ca. 1983
Niger etwa 20 Jahre später
Niger etwa 20 Jahre später
FMNR-Projektregion Sodo/Äthiopien, „wie im Schwarwald“
FMNR-Projektregion Sodo/Äthiopien, „wie im Schwarzwald“

Geschätzt 85-90% aller Bäume, die auf landwirtschaftlichen Nutzflächen der Sahelzone stehen, fußen auf FMNR. Durch den unermüdlichen Einsatz von Tony Rinaudo, der ansonsten sehr bescheiden auftritt, konnten riesige Flächen wieder begrünt werden, in Afrika geschätzt in über 24 Ländern auf über 20 Mio. Hektar. Aber die Bewegung breitet sich auch in Ländern wie Indien oder Indonesien aus. Sie gilt aufgrund des expansiven Ausbreitungspotenzials, der einfachen Handhabbarkeit und der erwiesenen Nachhaltigkeit als effektivste und gleichzeitig kostengünstigste Methode der Wiederbegründung degradierter Flächen, für viele Regionen als einzige Hoffnung. Wissenschaftler haben es als die größte ökologische Transformation Afrikas in den letzten 100 Jahren bezeichnet. Die enormen Erfolge haben nicht zuletzt wesentlich dazu beigetragen, dass im Rahmen der Klimakonferenz in Paris 2015 durch mehrere afrikanische Länder beschlossen wurde 100 Mio. Hektar Land wieder zu begrünen (Africa for Restauration/AFR100-initiative)

Aktuellste Studien aus Zürich haben gezeigt, dass einer der besten Effekte, um den Klimawandel aufzuhalten, darin bestünde, den Baumbestand um 0.9 Mrd. Hektar zu erhöhen. Hiermit könnten etwa 2/3 der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen aufgenommen werden. Das Potenzial von FMNR wird auf 2-3 Mrd. Hektar weltweit geschätzt, hierbei ohne das oft mühsame Aufforsten und fast zum Nulltarif. Zudem wäre es eine effektive Fluchtursachenbekämpfung.

Wir wollen Tony Rinaudos Arbeit bekannter machen und somit das Potenzial der Methode noch stärker unterstützt sehen. Der „Alternative Nobelpreis“ hat seine Arbeit weltweit bekannt gemacht. Einer der erfolgreichsten Regisseure Deutschlands, Volker Schlöndorff, war so begeistert von ihm, dass er auf der Stelle beschloß einen Film über ihn zu drehen. Er wird ab April in über 30 Kinos Deutschlands gezeigt. 

Unsere Hauptaufgabe sehen wir darin, das Evangelium von der Liebe Gottes in Wort und Tat zu den Menschen zu bringen. Dazu gehört die Einladung zum Glauben an Jesus Christus, aber auch die Sorge um unsere Welt, in der wir leben. Das Wohlergehen der Menschen ganzheitlich im Blick zu haben, ist unser erklärtes Anliegen.  

Tony Rinaudo erhält den „Alternativen Nobelpreis“ 2018
Tony Rinaudo erhält den „Alternativen Nobelpreis“ 2018

Unterstützen Sie Tony Rinaudo durch eine Spende oder in dem Sie seine Arbeit bekannt machen.

Dr. Martin Falkenberg steht gerne für Fragen zu Tony Rinaudo und seiner Arbeit zur Verfügung, auch Vorträge hierzu können auf Nachfrage durchgeführt werden.